Über vier Monate musste der MSV Duisburg seit dem 1:0 gegen Halle am 1. Oktober 2022 auf einen Heimsieg in der 3. Liga warten. Gegen den FSV Zwickau gewannen die Zebras am Samstagmittag mit 4:0 (2:0) und setzten sich dank des 100. Drittligasieges der Vereinsgeschichte im Tabellenmittelfeld fest. Moritz Stoppelkamp war der überragende Mann.
Beim Blick auf den Aufstellungsbogen gab es beim MSV im Vergleich zum glücklichen Punktgewinn in Essen die eine oder andere Überraschung. Vincent Müller kehrte nach seiner Schulterverletzung zwischen die Pfosten zurück. Den Bankplatz erhielt nicht etwa sein Vertreter Maximilian Braune, sondern Lukas Raeder. Sebastian Mai rückte nach seiner abgesessenen Gelbsperre in die erste Elf zurück. Der Innenverteidiger agierte in ungewohnter Position als Mittelstürmer.
Somit bildeten Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo erneut die Abwehrzentrale. Marvin Senger, der ebenfalls wieder einsatzberechtigt gewesen wäre, musste draußen Platz nehmen. Rolf Feltscher und Niclas Stierlin spielten für Kolja Pusch und Julian Hettwer. Torsten Ziegner entschied sich somit für eine defensive Ausrichtung im 4-2-3-1-System.
Nach abwartendem Beginn kamen die Gäste nach 14 Minuten erstmals vor gefährlich vor das Tor der Zebras. Feltscher ließ Yannic Voigt laufen und unbedrängt flanken. Kwadwo stand schlecht und Dominic Baumann köpfte völlig frei einen guten Meter am rechten Pfosten vorbei. Der MSV brauchte 23 Minuten für den ersten Torschuss durch Stoppelkamp. Der Kapitän war auch 60 Sekunden später beteiligt. Seine Ecke wurde von Mai entscheidet verlängert. FSV-Keeper Johannes Brinkies sprang unter den Ball und Fleckstein schob den Ball zur umjubelten Führung über die Linie (24.).
FSV: Brinkies - von Schrötter (46. Herrmann), Ziegele (46. Frick), Carrera, Butzen - Göbel (71. König), Löhmannsröben, Könnecke (58. Möker), Voigt - Gomez (71. Eichinger), Baumann.
Schiedsrichter: Christian Ballweg
Zuschauer: 9.116
Gelbe Karten: Könnecke (8.), Frey (26.), Carrera (47.).
Tore: 1:0 Fleckstein (24.), 2:0 Stoppelkamp (41.), 3:0 Stierlin (49.), 4:0 Pusch (68.).
Doch Zwickau hatte weiter die besseren Chancen. Müller musste sich nach einem Distanzschuss von Johan Gomez und einem Kopfball von Juan Carrera zweimal ganz lang machen (29.). Die Duisburger präsentierten sich extrem effektiv und gingen kurz vor dem Pausenpfiff mit der zweiten Möglichkeit mit 2:0 in Führung. Diesmal leitete Fleckstein nach einem Einwurf auf Mai weiter, der Stoppelkamp perfekt in den Lauf köpfte. Der Rest war für den Kapitän nur noch Formsache. Duisburgs Nummer zehn tanzte Brinkies aus und traf zum 2:0-Halbzeitstand (41.) - das siebte Saisontor für den 36-Jährigen.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff rollten die MSV-Fans ein Banner mit der Aufschrit „Llambi tanz‘ ab!“ aus und zeigten damit Haltung gegen die öffentliche Kritik des Edelfans und TV-Moderators. Das Spruchband war gerade unten, da zeigte Stoppelkamp wieder mal seine ganze Klasse. Nach einer starken Einzelaktion hatte der Routinier diesmal das Auge für den mitgelaufenen Stierlin, der zum 3:0 vollstreckte und zum ersten Mal überhaupt für den MSV erfolgreich war. Der eingewechselte Kolja Pusch setzte noch einen drauf. Der höchste Heimsieg seit dem 4. Juli 2020 (ebenfalls 4:0 gegen Unterhaching) war perfekt.
Zwickau erholte sich nicht mehr und bleibt auch nach dem Trainerwechsel von Joe Enochs zu Robin Lenk im Tabellenkeller stecken. Die Ziegner-Elf kletterte auf Platz zehn und liegt nun neun Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.